Bericht von Uta Gabbay
Schon während des ersten Telefongespräches mit Carmen Zeiler-Schöbel hatte ich das Gefühl, dass ich eine Betreuerin gefunden habe, die meinen sehr hohen Ansprüchen genügen würde: ich suchte eine Person, die sich um meine Mutter kümmern würde, und zwar nicht nur um ihr leibliches Wohl, sondern auch um ihr Herz und ihre Seele.
Es ist eine traurige Tatsache, die jeder weiss: im Heim kann keine Pflege der ganzen Person stattfinden. Das Höchste, was man erwarten kann, ist, dass die Pflege rund um den Körper abgedeckt wird.
Für das, was den Menschen im Wesentlichen ausmacht, bleiben weder Zeit noch Mittel. Da das Personal regelmäßig in kurzen Abständen wechselt, kann keine menschliche Beziehung aufgebaut werden, selbst wenn ein Pfleger oder kultureller Betreuer hier und da Zeit hat für ein kurzes Gespräch im Stehen. Es ist nie genug, um einen Bewohner wirklich kennenzulernen und eine Vertrauensbeziehung aufzubauen. So bleibt ein hilfsbedürftiger Mensch in der Maschinerie des Pflegeheimes prinzipiell einsam und oft leider auch der Willkür des Systems hilflos ausgesetzt.
Da ich nicht in Deutschland wohne, und deshalb nur zeitweise bei meiner Mutter sein kann, konnte ich mir nicht vorstellen, sie allein zu lassen im Heim. Nach einem Schlaganfall genest sie und erarbeitet sich nun sehr langsam ihre körperlichen und geistigen Kräfte zurück. Ein liebevolles Umfeld, in dem sie als Mensch wahrgenommen und begleitet wird, ist jetzt von höchster Bedeutung. Frau Zeiler-Schöbel hat sehr schnell einen Herzens-Kontakt herstellen können zwischen ihr und meiner Mutter. Sie hat auch geschulte und aufmerksame Augen für ihre Bedürfnisse – sowohl die, die im Heim eigentlich abgedeckt werden sollten aber nicht immer werden, als auch die, die über die Heimleistungen hinausgehen. Und mit viel Einfühlungsvermögen, Kreativität und persönlichem Einsatz ist sie dann voll da, mit ihrem eigenen umfassenden Wissen, ihrer therapeutischen Erfahrung, ihrem ganzheitlichen Zugang.
Für Frau Zeiler-Schöbel ist meine Mutter nicht ein weiterer Fall oder Bewohner, sondern ein wertvoller und spannender Mensch, der kennengelernt werden will in seiner besonderen Lage und begleitet auf seinem herausfordernden Weg. Meine Mutter, die schon immer ein kreativer und auch spiritueller Mensch war, findet in Frau Zeiler-Schöbel eine Betreuerin, auf die sie sich verlassen kann, die sie in ihrer Ganzheit wahrnimmt und fördert und die ihre Belange kontinuierlich und rundum mitträgt. Frau Zeiler-Schöbel erstattet mir per email regelmäßig Bericht.
Wir arbeiten in harmonischer Kooperation und zeitnah alles gemeinsam ab, was so anfällt rund um meine Mutter. Dies ist Pflege in der vollsten Bedeutung dieses Wortes. Ich weiss meine Mutter in guten Händen und dafür bin ich von Herzen dankbar.
Italien 2015